Kassation

Der Begriff Kassation klingt erst einmal sehr technisch und für Laien oft missverständlich. Kassation bedeutet jedoch nichts anderes als das Vernichten von Unterlagen nach vorheriger archivischer Bewertung.
Neben der Erhaltung ist das Kassieren, also das Aussortieren und Vernichten von Dokumenten, ein wichtiger und nicht zu unterschätzender Bestandteil der Archivarbeit. Was erst einmal drastisch klingt, hat durchaus einen entscheidenden Wert beim Aufbau deines Archivs. Niemand möchte sich durch unzählige Duplikate wühlen, um irgendwann einmal an das Dokument zu gelangen, was eigentlich gesucht wurde. Zudem ist es für viele Archive schlicht unmöglich sämtliche Unterlagen aufzubewahren. Das ist auch nicht nötig. Dieser Prozess geschieht jedoch nicht wahllos, sondern nach strengen Richtlinien.
Auch Kopien können einen wichtigen Bestandteil eines Bestandes darstellen. Insofern ist eine ausreichende Kenntnis der zu archivierenden Unterlagen und der Person oder Entität, die dahinter steht unerlässlich. Kassation bedeutet also keineswegs die willkürliche Vernichtung von Unterlagen oder Kunstwerken. Kassiert wird nur nach strikten Richtlinien (insbesondere im Zusammenhang mit staatlichen/behördlichen Unterlagen). Moralisch/ethische Prinzipien spielen hierbei eine wesentliche Rolle.
Da ich hauptsächlich mit Privatsammlungen und eher kleineren Beständen arbeite, meint Kassation hier nicht die Vernichtung von Dokumenten im grossen Stil. Gerne stehe ich jedoch beratend zur Seite wenn es um die Frage geht, was aufzubewahren lohnenswert wäre und was u.U. aussortiert werden kann. Für Gemeindearchive und Unternehmensarchive gilt i.d.R. eine Aufbewahrungsfrist von 10 Jahren.

Images: pixabay pixabay
archive.matter(s)
Archivierungsservice A. Bendel
© archive.matter(s) 2025
