archive.news
Online Magazine for Independent Archive Research

Image: Kristina Tamašauskaitė, unsplash
Willkommen bei archive.news – dem Online-Magazin von archive.matter(s). Hier findet ihr erste Informationen zum Magazin und dessen Ausrichtung. Eine primäre Ausrichtung ist der Ansatz der Friedensstiftung durch Archive und Archivarbeit. Was das bedeutet, erfahrt ihr auf dieser Seite.

Archivarbeit als Friedensarbeit
Archive haben das Potenzial Frieden zu stiften. Was auf den ersten Blick ungewöhnlich klingen mag, ist aus meiner Sicht bei näherer Betrachtung sogar für essentiell, um die Dimensionen der Auswirkungen der Archivarbeit im Kontext europäischer und globaler Herausforderungen beschreiben zu können.
Archive sichern behördliches und staatliches Handeln und bewahren wichtige Kunst- und Kulturgüter, die uns Aufschluss geben über gesellschaftliche, politische, soziologische und kulturelle Zusammenhänge. Ohne diese für die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit essentiellen Institutionen des Speichergedächtnis würden uns wichtige Erkenntnisse über unsere Vergangenheit und letztlich Wissen verloren gehen.
Aus meiner Sicht haben Archive nicht nur das Potenzial Frieden zu stiften, sondern auch eine Pflicht sich für die Schaffung und Bewahrung von Frieden einzusetzen.
Angesichts der vielfältigen Herausforderungen im europäischen wie auch im globalen Kontext, halte ich die Herangehensweise der Friedensstiftung durch Archivarbeit für äusserst fruchtbar. Der Ansatz der Archivarbeit als Friedensarbeit ist deshalb nicht als reine Hypothese zu verstehen, sondern als eine der festen Prinzipien nach denen sich die Arbeit von archive.matter(s) sowie des neuen Archivmagazins archiv.news ausrichtet.
Andere Zugänge zum Archiv

Die Bedingungen der Archivarbeit sind jedoch nicht überall gleich, ebenso wenig die Möglichkeiten der Recherche. Dies müssen wir uns immer wieder bewusst machen. Das Archiv ist vielleicht der zuverlässigste, aber nicht der einzige Ort, von dem Wissen ausgeht. Andere Zugänge als der rein historisch-wissenschaftliche können in diesem Zusammenhang eine spannende Ergänzung zum Archiv darstellen – so zum Beispiel der Zugang über die Literatur. Als promovierte Literaturwissenschaftlerin („Im Erfahrungsraum des Archivs“) lege ich daher viel wert darauf immer wieder Beiträge in das Magazin mit einfliessen zu lassen, die literarische Texte in den Blick nehmen. Insgesamt soll das Magazin diverse Zugänge zum Archiv, dem Begriff sowie dem Konzept und der Methode „Archiv“ sichtbarer und erfahrbarer machen.
In einem Archiv zu recherchieren bedeutet nicht, dass wir immer finden wonach wir suchen. Es braucht auch ein Verständnis dafür was Archive sind und sein können.
Die Aufgabe der Friedensstiftung, respektive der Bewahrung von Frieden, durch Archivarbeit betrifft zudem nicht allein Archivar:innen als Vertreter:innen von Archiven, sondern auch die Wissenschaft. Ein Verständnis für die Archivarbeit, insbesondere für die Bedingungen und Möglichkeiten der Archivrecherche zu erlangen, halte ich für eine grundlegende Kompetenz, die gerade in den Geisteswissenschaften immer wichtiger wird.
Was erwartet euch?
Mit archive.news möchte ich einen Beitrag leisten die Vielfältigkeit der Archivarbeit, insbesondere die Bedingungen und Möglichkeiten der Archivrecherche zu beleuchten. Themen wie Erinnerungskultur, Kulturgüterschutz in Krisenzeiten, Literatur als mögliche Gegenerfahrung zum Archiv – all diese und viele weitere Themenfelder finden Eingang in das neue Online-Magazin.
archive.news bietet zudem Geisteswissenschaftler:innen, die sich noch im Studium befinden, die Möglichkeit sich aktiv mit einem Archivthema zu beschäftigen und einen eigenen Beitrag zu veröffentlichen. Somit können erste Publikationserfahrungen gesammelt werden. Studierende in höheren Semestern sowie Doktorierende sind ebenfalls herzlich eingeladen einen Beitrag zu veröffentlichen. Mehr zu den Voraussetzungen findet ihr hier.
Herzlich
Eure Anne
archive.matter(s)
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